Bandscheibenvorfall – Ursachen und Behandlung
Ein Vorfall der Bandscheiben ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei der Teile der Bandscheibe in den Spinalnerven- oder Rückenmarkskanal drücken. Überwiegend sind der Lenden- und der Halswirbelbereich betroffen. Mit zunehmendem Alter nimmt das Risiko zu: Die Betroffenen sind im Durchschnitt zwischen 45 und 55 Jahre alt.
Was sind die Ursachen des Bandscheibenvorfalls?
Bandscheibenvorfall betrifft nicht nur ältere Menschen. Immer mehr Menschen unter 30 bekommen die Diagnose Bandscheibenvorfall. Die möglichen Ursachen sind vielfältig. Menschen, die überwiegend im Sitzen arbeiten, die viel mit dem Auto unterwegs sind und Menschen, die sich allgemein zu wenig bewegen, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, einen Bandscheibenvorfall zu erleiden. Auch eine Fehlbelastung der Wirbelsäule kann zu den Ursachen gezählt werden. Manchmal fängt es mit einem Hexenschuss an, manchmal kommt es zu einer Bandscheibenvorwölbung, woraus dann ein Vorfall wird, wenn die Vorwölbung nicht entsprechend behandelt wird. Besonders wichtig ist daher die Vorbeugung – und das heißt: bewegen, bewegen und nochmals bewegen!
Die Ursachen im Überblick:
- Alterungsprozess
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
- zu schwache Rückenmuskulatur
- genetische Veranlagung
- seltener Unfälle
- Verstellbare, leichte und komfortable Aktivbandage
Weitere mögliche Ursachen von Bandscheibenvorfall
Neben den bereits erwähnten Ursachen kommen noch weitere Faktoren infrage. Mit zunehmendem Alter verliert der Gallertkern, der sich in den Bandscheiben befindet, deutlich an Elastizität. Zu wenig Flüssigkeit, mangelnde Bewegung tragen ihr Übriges zu einem Bandscheibenvorfall bei. Eine zu schwache Rumpf- und Rückenmuskulatur sorgt nicht nur für Fehlhaltung und Rückenschmerzen, sie kann auch einen Bandscheibenvorfall verursachen. Eine Rückenschule und regelmäßiges, leichtes Training der Rückenmuskulatur kann dazu beitragen, Bandscheibenschäden zu vermeiden. In vielen Fällen ist auch Übergewicht eine der möglichen Ursachen. Durch das Übergewicht werden Rückenmuskulatur und Wirbelsäule stark belastet. Eine falsche Bewegung reicht hier schon aus, um einen Bandscheibenvorfall auszulösen.
Selbst Schulkinder haben heutzutage schwer mit Rückenschmerzen zu kämpfen, nicht zuletzt, weil sie sich zu wenig bewegen. Hinzu kommen gebeugte Körperhaltung beim Stehen und Sitzen. Obwohl Kinder noch eine gesunde Knochenstruktur haben, kann es durchaus zu Bandscheibenschäden kommen wenn der sportliche Ausgleich fehlt.
Selten sind Unfälle für einen Bandscheibenvorfall verantwortlich
Verkehrsunfälle und Unfälle im Haushalt bedeuten oft nicht nur einen längeren Krankenhausaufenthalt, sondern können mitunter auch für einen Bandscheibenvorfall verantwortlich sein. Allerdings ist hier das Risiko relativ gering.
Welche Bereiche der Wirbelsäule sind stärker gefährdet?
Unsere Wirbelsäule besteht aus drei Abschnitten. Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule. Die größte Last wird dem Lendenwirbelbereich zugemutet, deshalb kommt es hier am häufigsten zu Bandscheibenvorfällen. Ob wir sitzen, laufen oder stehen, der Lendenwirbelbereich wird ständig belastet. Im Brustwirbelbereich sind Bandscheibenschäden eher selten zu erwarten, denn dieser Abschnitt wird am geringsten belastet. Die Halswirbelsäule wird bei den meisten Menschen „normal“ belastet. Doch Menschen, die häufig kopfüber arbeiten oder schwere Lasten auf den Schultern tragen müssen, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, einen Bandscheibenvorfall zu erleiden.
Lendenwirbelsäule | Brustwirbelsäule | Halswirbelsäule |
Aufgrund der Belastung am stärksten gefährdet! | Aufgrund geringer Belastung besteht das kleinste Risiko eines Vorfalls. | Bei bestimmten Berufsgruppen erhöhtes Risiko. |
Genetische Faktoren spielen auch eine Rolle beim Bandscheibenvorfall
Ein weiterer Risikofaktor ist die genetische Veranlagung. Insbesondere Menschen, die an erblich bedingter Bindegewebsschwäche leiden haben ein recht hohes Risiko, bereits in jungen Jahren Bandscheibenvorfälle zu bekommen. Kommen hier noch weitere Risikofaktoren hinzu, ist der Prolaps vorprogrammiert. Um Bandscheibenvorfälle, Hexenschuss und ähnliche Erkrankungen zu vermeiden müssen unbedingt Präventionsmaßnahmen getroffen werden. Sport für den Rücken ist nicht nur für die Muskulatur wichtig, so werden auch die kleinen Muskeln zwischen den einzelnen Wirbeln gekräftigt. Eine gut trainierte Rumpf- und Rückenmuskulatur sorgt auch für gesunde Bandscheiben.
Symptome Bandscheibenvorfall
Ein Bandscheibenvorfall ist fast immer eine äußerst schmerzhafte Erkrankung. Je nachdem welche Region betroffen ist, macht sich ein Bandscheibenvorfall zunächst durch starken Rücken- oder Nackenschmerzen bemerkbar. Die Schmerzen können in die Beine oder Arme ausstrahlen, können aber auch heftige Kopfschmerzen verursachen. Ob es sich tatsächlich um einen Bandscheibenvorfall, oder einen so genannten Hexenschuss handelt, muss medizinisch geklärt werden. Die Symptome Bandscheibenvorfall sind bei beiden recht ähnlich. In zahlreichen Fällen macht sich ein Bandscheibenvorfall gar nicht bemerkbar. Insbesondere Betroffene, die über eine ausgeprägte Rumpf- und Rückenmuskulatur verfügen, merken oft gar nicht, dass sie einen Bandscheibenvorfall haben.
Die Symptome im Überblick:
- Rückenschmerzen
- Schmerzen strahlen in Arm oder Bein aus, je nach Lage und Schwere
- Kopfschmerzen
- Nackenschmerzen
- Kribbeln in Armen oder Beinen
- Lähmungscherscheinungen
- Brustschmerzen (BWS)
- Atemnot (BWS)
- Schwindelanfälle (BWS/HWS)
Symptome eines Bandscheibenvorfalls im Lendenwirbelbereich
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Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls, der sich im Lendenwirbelbereich ereignet hat, äußern sich in starken Rückenschmerzen, oft einseitig, da der Gallertkern meist seitlich den Faserring durchbricht. Infolge dessen strahlen die Schmerzen dann in das entsprechende Bein aus. Vor allem Schmerzen beim Gehen werden beklagt, aber teilweise auch im Liegen oder bei einer Drehbewegung. Die Nerven, die aus der Lendenwirbelsäule ausgehen, steuern die Blase- und Darmentleerung. In Fällen, wo diese Nerven stark geschädigt werden, kann es vorkommen, dass die Blasen- und Darmentleerung nicht mehr kontrolliert werden kann. In diesem Fall ist meist eine schnellstmögliche Operation notwendig.
Die Schmerzen, die ins Bein ausstrahlen, können zudem auch ein Kribbeln im Bein, aber auch Lähmungserscheinungen hervorrufen. Bei Lähmungserscheinungen ist eine Operation ebenfalls indiziert. Ansonsten sind chirurgische Maßnahmen eher die Ausnahme bei einem Bandscheibenvorfall.
Symptome eines Bandscheibenvorfalls im Halswirbelbereich
Bei Menschen, die in bestimmten Berufsgruppen tätig sind, kann es zu Bandscheibenvorfällen im Halswirbelbereich kommen. Da hier aber allgemein die Belastung eher gering ausfällt, sind Bandscheibenvorfälle an der Halswirbelsäule seltener, als im Lendenwirbelbereich. Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls in dieser Region der Wirbelsäule können sich vor allem als Nackenschmerzen, Schulterschmerzen oder heftige Kopfschmerzen bemerkbar machen. Die Schmerzen können auch in die Arme ausstrahlen, in einigen Fällen kommt es zu Kribbeln oder Lähmungserscheinungen. Auch hier kann ein Bandscheibenvorfall vorliegen, ohne dass die Betroffenen es überhaupt merken. Auch in diesem Fall spielt eine gut ausgeprägte und kräftige Muskulatur eine große Rolle. Eine Operation ist nur notwendig, wenn die Lähmungserscheinungen auftreten.
Lendenwirbelbereich | Brustwirbelbereich | Halswirbelbereich |
Rückenschmerzen, die ins Bein ausstrahlen | Brustschmerzen, Atemnot, Schwindelanfälle | Rückenschmerzen die in den Arm ausstrahlen, Kopfschmerzen, Nackenschmerzen |
Symptome Bandscheibenvorfall im Brustwirbelbereich
Ein Bandscheibenvorfall im Brustwirbelbereich tritt eher selten auf. Wenn es jedoch doch dazu kommen sollte, äußern sich die Symptome unspezifisch. Betroffene haben Schmerzen in der Brust, ähnlich wie bei Angina Pectoris, können unter Schwindelanfällen leiden, oder unter Atemnot. Selten strahlen die Schmerzen ins Bein oder in den Arm aus. In vielen Fällen wird ein Bandscheibenvorfall durch Zufall entdeckt, beispielsweise wenn eine CT oder MRT aus anderen Gründen, z.B. bei Verdacht auf Hexenschuss, durchgeführt wird. Menschen mit einer gut ausgeprägten Brust- und Rückenmuskulatur haben meist keine Beschwerden, obwohl sie einen Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule haben.
Besonders schwere Fälle von Bandscheibenvorfall und Symptome
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Liegt ein besonders schwerer Bandscheibenvorfall vor, können sich die Symptome deutlich verstärken oder auch sehr schwer ausfallen. Insbesondere, der der Rückenmark und/oder die Nervenstränge stark beschädigt werden, kann es mitunter auch zu Sensibilitätsverlust oder Querschnittlähmungserscheinungen kommen.
Diese sind ganz besondere Fälle, die stets einen akuten Notfall darstellen und sofortige operative Maßnahmen erfordern.
Welche genauen Symptome gibt es?
Die Symptome eines Bandscheibenvorfall sind meist einfach zu erkennen: Bei einem Bandscheibenvorfall weist der äußere Faserring Risse auf. Unter Belastung dringt der Gallertkern in diese Risse ein und durchbricht den Faserring mit dem angrenzenden Längsband der Wirbelsäule. In manchen Fällen lösen sich Teile des austretenden Bandscheibengewebes ab und bilden sogenannte Sequester. Diese Partikel können ebenso wie das austretende Bandscheibengewebe sowohl auf das Rückenmark drücken als auch auf die seitlich austretenden Spinalnerven. Es kann vorkommen, dass ein Hexenschuss mit einem Bandscheibenvorfall verwechselt wird, die ersten Symptome sind ähnlich.
Eine Veränderung der Bandscheibe heißt „Bandscheibenläsion“, eine Höhenminderung „Osteochondrose“.
Echte Bandscheibenvorfälle sind selten
- Oldenkott, Dr. med. Paul Th. (Autor)
Ein echter Bandscheibenvorfall tritt seltener auf: Nur 5 Prozent der Männer und 3 Prozent der Frauen in Deutschland erleiden ihn. Bei einem solchen „Prolaps“ tritt Gewebe aus dem Faserring oder dem Gallertkern aus und irritiert die Nervenwurzel. Das verursacht ein akutes, meist heftiges Stechen und oft starke dumpfe Schmerzen, die in anderen Körperregionen ausstrahlen. Schmerzend sind oft auch Verspannungen der Muskeln des Rückens, des Gesäßes und der Beine. Auch Lähmungen können eintreten.
Wie entsteht ein Bandscheibenvorfall?
Abgelöste Bandscheibenstücke nennt man „Sequester“. Sie können entweder auf das hintere Längsband drücken, eine Sehne, die den Spinalkanal an der Hinterfläche der Wirbelkörper verstärkt. Oder sie durchbrechen sie und rutschen in den Wirbelkanal. Sequester müssen nicht immer operativ entfernt werden: Solange keine Lähmung oder starker Schmerz auftritt, können sie lokal mikrotherapeutisch – also ohne Skalpell – mit Medikamenten behandelt werden. Anderenfalls muss operiert werden.
Es sind vor allem Dreh- und Beugungsbewegungen, welche die Bandscheiben verschleißen lassen. In der Tat zeigten Versuche, dass sie sehr hohe Druckbelastungen aushalten. Dem Druck halten sie aber eben nur stand, solange sie plan aufeinander gedrückt werden. Dann brechen eher die Deckplatten des Wirbelgelenks, als dass die Bandscheiben Schaden nehmen.
Ein starker Rücken ist machbar!
Physiotherapeutische Maßnahmen oder gezieltes Rückentraining stärken die Muskulatur und entlasten so die Bandscheiben. Dies hilft in vielen Fällen. Operationen lassen sich meist vermeiden. Sportliche Betätigung unter Anleitung – also aktiver Aufbau von Muskulatur – ist der beste Rat zur Begleittherapie und Vorbeugung gegen Rückenschmerzen.
Wie kann bei Bandscheibenvorfall geholfen werden?
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Manchmal hilft auch eine elektrische Muskelstimulation mit tragbaren Geräten zum Auftrainieren der Muskulatur. Diese Geräte sind meistens umschaltbar auf den Schmerztherapie-Modus zur transkutanen elektrischen Schmerztherapie.
Folgenden Fragen in Sachen Bandscheibe muss immer nachgegangen werden:
- wie wird ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert?
- wie wird der Bandscheibenvorfall behandelt?
- was ist ein Bandscheibenvorfall?
- Bandscheibenvorfall was ist ein Bandscheibenprolaps?
- wie kann man einem Bandscheibenvorfall vorbeugen?
- Hexenschuss und Bandscheibenvorfall was ist der unterschied?
Therapie Bandscheibenvorfall
Die Therapie beim Bandscheibenvorfall erfolgt in den meisten Fällen konservativ. Die konservative Therapie bedeutet, dass keine Operation durchgeführt wird. Auch ohne Operation können Bandscheibenvorfälle optimal behandelt werden. Hauptaugenmerk liegt auf dem Aufbau und Kräftigung der Rumpf- und Rückenmuskulatur, was auf langer Sicht deutliche Verbesserungen des Zustandes bringt. Eine Schmerztherapie ist meist nur in akuten Fällen notwendig und wird auch nur über kurze Zeit durchgeführt. Größere Bedeutung wird de Physiotherapie beigemessen. Mit speziellen Übungen kann die Mobilität wiederhergestellt werden.
Therapieansätze:
- Schmerzmitteltherapie
- Manuelle Therapie
- Physiotherapie
- Krankengymnastik
- Präventionssport
- Naturheilverfahren
- Operation (selten)
Schmerzmitteltherapie bei Bandscheibenvorfall
Nach einer eingehenden Untersuchung wird zunächst die Diagnose gestellt. Je nach Schwere des Bandscheibenvorfalls wird eine Therapie vorgeschlagen. Bei stärkeren Beschwerden und Schmerzen wird in der Regel eine Schmerzmitteltherapie eingeleitet. Die Therapie besteht aus der Gabe von Injektionen entlang der Wirbelsäule in den betroffenen Regionen. Zusätzlich kann es sinnvoll sein über einige Tage Schmerzmittel oder Muskelrelaxantien in Tablettenform einzunehmen und dafür zu sorgen, dass der Schmerzkreislauf unterbrochen wird. Bewährte Schmerzmittel sind Novalgin und Ibuprofen. Bei sehr starken Schmerzen können auch sehr starke Schmerzmittel (Opiate) gespritzt werden, um die Mobilität zu ermöglichen. So lange die Schmerzen anhalten ist Ruhe angesagt, dennoch sollten sich Patienten nicht ins Bett begeben. Bleiben Sie trotzdem in Bewegung. Spaziergänge können dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern und die Muskeln zu kräftigen.
Manuelle Therapie bei Bandscheibenvorfall
Die manuelle Therapie hat den Vorteil dass sie ohne Operation auskommt und langfristig Erfolg verspricht. Der Arzt kann Krankengymnastik oder Physiotherapie verordnen. Bei gesetzlich versicherten Patienten übernehmen die Krankenkassen den Großteil der anfallenden Kosten, lediglich eine Zuzahlung ist vom Versicherten selbst zu leisten. Die manuelle Therapie kann auch Massagen beinhalten, die dazu dienen, die tiefer liegenden Muskeln zu lockern und so die Schmerzen zu lindern. Lassen Sie sich für Zuhause Übungen zeigen, die Sie morgens und abends durchführen können. Die Übungen erfordern nur wenig Zeit, bringen aber langfristig Besserung und sorgen dafür, dass Sie schmerzfrei bleiben.
Bewegung und Sport bei Bandscheibenvorfall
Nicht nur als Präventionsmaßnahme kann Sport und Bewegung helfen. Auch bei bestehenden Bandscheibenvorfällen bringt Bewegung deutliche Besserung. Besonders gut geeignet sind leichte Sportarten, die die Gelenken und die Wirbelsäule nicht zu stark belasten. Schwimmen und Walken sind die häufigsten Sportarten, die Ärzte bei Bandscheibenvorfall und Hexenschuss empfehlen. Darüber hinaus können Sie sich in Ihrer Stadt erkundigen, ob es dort einen Turn- oder Sportverein gibt, die Präventionskurse anbietet. Auch Fitness-Studios haben Präventionssport mittlerweile im Angebot, diese sind jedoch etwas teurer, als die Mitgliedschaft in einem Sport- oder Turnverein.
Yoga und Pilates bei Bandscheibenvorfall als Therapiemaßnahme
Bestimmte Sportarten eignen sich besonders gut dafür, Entspannung zu lernen und die Muskulatur zu kräftigen. Dazu gehören in erster Linie Yoga und Pilates. Empfehlenswert ist hier, sich zunächst in Anfängergruppen anzumelden. In den meisten Fällen wird auch die Möglichkeit angeboten, an einer oder zwei Schnuppereinheiten teilzunehmen um zu schauen, ob diese Sportarten überhaupt Gefallen finden. Wichtig ist, dass Sie Spaß am Sport bekommen. Zusätzlicher Effekt beim Vereinssport: Sie kommen mit Menschen in Kontakt, die die gleichen sportlichen Interessen haben und vielleicht auch aus demselben Grund zum Sport gehen, wie Sie. Yoga und Pilates, als Sport für den Rücken sind zwar anfangs etwas anstrengend, sorgen aber für langfristige Schmerzfreiheit.
Keine Operation | Sofortige Operation |
Schmerzen, Beschwerden ohne neurologische Ausfälle | Neurologische Ausfälle, Kontrollverlust über Darm und/oder Blase |
Weitere Therapiemethoden bei Bandscheibenvorfall
Zu den weiteren Therapiemethoden zählen Naturheilverfahren, darunter vor allem Wärmetherapie, Schröpfen und Chiropraktik. Betroffene berichten außerdem von großen Erfolgen bei der Schlangengifttherapie, die vor allem bei anhaltenden Schmerzen deutliche Besserung nach sich zieht. Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt nach Heilpraktikern in Ihrer Stadt oder Umgebung und lassen Sie sich zu den verschiedenen Therapiemöglichkeiten umfassend beraten. Die Naturheilkunde arbeitet mit sanften Mitteln und sorgt so für eine ebenso sanfte dennoch wirkungsvolle Therapie.
Operation bei Bandscheibenvorfall
Eine Operation bei einem Bandscheibenvorfall kommt in nur ca. 10% aller Fälle infrage. Eine Operation wird nur dann als notwendig betrachtet, wenn neurologische Ausfälle auftreten, oder wenn die Beschwerden über längere Zeit kontinuierlich bestehen, ohne dass eine Besserung eintritt. Patienten, die über ihre Blase und/oder Darm keine Kontrolle mehr haben, gelten als akuter Notfall und müssen sofort operativ behandelt werden.
Die Bandscheibe
Jeder Wirbel besteht aus einem kompakten Wirbelkörper, an den sich ein knöcherner Bogen anschließt. Der Hohlraum, der auf diese Weise entsteht, bildet den Wirbelkanal, in dem sich das Rückenmark befindet, die zentrale Verbindung des Nervensystems zum Gehirn. Zwischen jeweils zwei Wirbeln tritt ein Nerv aus, der in Arm oder Bein führt. An den knöchernen Vorsprüngen der Wirbelbögen (seitlich und hinten) setzen Bänder und Muskeln an, welche die Wirbelsäule stabilisieren und auch die Verbindung zum Rumpf herstellen. Die einzelnen Wirbel sind durch kleine Gelenke (Facettengelenke) miteinander verbunden.
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Dazwischen liege eine Bandscheibe. Sie besteht aus Bindegewebe mit einem relativ festen, äußeren, elastischen Ringe und einem weichen, inneren Kern. Die Bandscheibe besitzt keine Blutgefäße. Sie wird über Bewegung ernährt: Durch Beugen und Strecken der Wirbelsäule gelangen die Nährstoffe in die Bandscheibe. Sie verliert mit dem Alter an Flüssigkeit und ist nicht mehr so belastbar.
Osteochondrose – die belastete Bandscheibe
Durch die zahlreichen Belastungen im Lauf des Lebens werden die Bandscheiben zwischen den Wirbelknochen immer mehr geschrumpft. Sie verlieren an Wasser und Höhe und sind weniger elastisch (Osteochondrose): Sie bauen Knochen an den Rändern zwischen Wirbel und Bandscheibe an (Osteo). „chondrose“ bezeichnet die Höhenminderung der Bandscheibe.
Durch das Zusammensacken verschieben sich auch die Gelenkflächen, die Gelenkkapsel wird gereizt, und schließlich treten Schmerzen und knöcherne Umbauprozesse auf (Versteifung).
Zerstörte Bandscheibe
Ersatz für die zerstörte Bandscheibe. Ärzte und Ingenieure tüfteln eine Vielfalt an Schrauben, Feder- und Plattensystemen aus, um rückengeplagte Patienten mit den Prothesen zu helfen.
Die künstliche Bandscheibe
Wenn der Knorpelpuffer zwischen den Wirbeln nicht mehr zu retten ist, versuchen Chirurgen eine Behandlung mit einer Versteifung oder einer Bandscheiben-Prothese. Sind mehrere Segmente verschlissen, werden auch beide Methoden kombiniert. Voraussetzung für ein bewegliches Ersatzteil sind gesunde Wirbelgelenke, weil die Kippbewegungen diese stärker beanspruchen. Daher kommen sie eher bei jungen Patienten zum Einsatz.
Neue Plastikpuffer
Die Biomechanik einer natürlichen Bandscheibe kommt diese Prothese recht nahe. Den elastischen Kunststoffkern stabilisiert ein Faserring. Seit Kurzem wird sie an Hals- und Lendenwirbelsäule eingesetzt. Der Vorteil: Sie kann dämpfen, Scherkräfte ausgleichen und schont die Wirbelgelenke.
Flexible Schrauben für die zerstörte Bandscheibe
Ingenieure haben ein Schraubensystem mit eingebautem Ministoßdämpfer entwickelt. Eine Stufenfeder aus Titan übernimmt die Funktionen der kaputten Bandscheibe: dehnen, beugen und dämpfen. Ärzte hoffen, dass dadurch die benachbarten Wirbel weniger strapaziert werden als bei einer Versteifung. Oft kommen auch beide Verfahren zur Anwendung.
Letzte Aktualisierung am 11.10.2024 um 14:09 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API